Der FC Neibsheim machte sich am fußballfreien Sonntag auf den Weg nach Bretten, um die schwindelerregenden Höhen des Pfeifferturms zu erleben. Trotz klirrendem Frost war ein Teil der Interessierten wie im Mittelalter „per pedes“, also zu Fuß von Neibsheim, das demnächst sein 1250jähriges Bestehen feiert, auf den alten Wegen nach Bretten gepilgert, um ins Mittelalter einzutauchen. Alt-Oberbürgermeister Paul Metzger, Kopf und Herz der zuständigen Bürgerinitiative stand als sachkundiger Führer bereit. Bevor die 18köpfige Truppe im Inneren des geschichtsträchtigen Bollwerks verschwand, hatte Paul Metzger bereits beeindruckende Zahlen und Daten parat. Dass der über 2000 Tonnen schwere Turm in der Römerzeit seine Ursprünge hat oder sich inzwischen 60 Zentimeter gen Norden neigt, beeindruckte die Zuhörerschaft. Zwar ist Jedermann schon unzählige Male an einem der ältesten Bauwerke Süddeutschlands vorbeigekommen, aber so tief in die Geschichte drang man bisher nicht vor. Im eiskalten Gemäuer lebte dann das berüchtigte „finstere Mittelalter“ auf, denn Kerker, Angstloch, Krankheiten und Dunkelheit waren Hauptthema im unteren Turmbereich. Jetzt hieß es für Jung und alt Treppensteigen. Dank moderner Medientechnik gab es auf drei Stockwerken Infos in Bild und Ton, ergänzt durch Geschichten und Anekdoten von Metzger, der auf tausende von Arbeitsstunden – und einhergehender drastischer Gewichtsreduzierung – zurückblicken konnte. In den oberen Etagen, hinter vor der eisigen Kälte schützenden Glasscheiben boten sich den Neibsheimer Fußballern tolle Ausblicke auf die Brettener Dächerlandschaft und das sonnenbestrahlte Umland. Nach einer tollen Geschichtsstunde ging es wieder hinab, um vor dem Turm Erinnerungsfotos zu schießen. Natürlich bedankte sich die Vorstandschaft des FC Neibsheim bei Paul Metzger für seine Arbeit mit einer raschelnden Spende, so dass zukünftig eine der fast 130 Stufen im Inneren des Pfeifferturms mit einem glänzenden Erinnerungsschild geschmückt sein wird. Zuletzt bewegte sich der Tross Richtung Marktplatz, um FCN-Mitglied Ingo Jäger im „Alten Rathaus“ einen Besuch abzustatten. Dort war es spürbar wärmer und die kalten Hände und Füsse wurden in gemütlicher Runde mit dem früheren Oberbürgermeister Paul Metzger aufgewärmt.